Aktuelles Das geistliche Wort

Aktion „24 Wege durch den Advent“

Advent

November-Dezember-Schmuddelwetter. Zeit zum Winterschlaf. Die Decke über den Kopf und fertig. Einziger Trost in der dunklen Jahreszeit ist ein schöner Vogel: Die knusprige Weihnachtsgans. Wenn der Duft des Bratens durch das Haus zieht, wird es wohl jedem warm ums Herz. Da läuft das Wasser im Mund zusammen und vergessen sind Regen, Wind und Nebel.

Was die Weihnachtsgans für das leibliche Wohl ist – sozusagen der kulinarische Stimmungsaufheller – ist die Adventszeit mit der ihr eigenen Stille und Besinnlichkeit für Seele und Geist. Die Botschaft von Advent, das Warten auf die Geburt des Sohnes Gottes, gibt Halt und schenkt Hoffnung. Wir besinnen uns auf das Wesentliche des Lebens, den Sinn unseres Seins. Am Adventskranz nimmt die Zahl der brennenden Kerzen zu, je näher die Geburt Jesu kommt. Immer stärker wird die Welt von diesem gnadenbringenden Licht erleuchtet. Gerade jetzt ist dieses Licht von besonderer Bedeutung: Rassismus und Populismus greifen um sich, kriegerische Auseinandersetzungen sind an der Tagesordnung, Terroristen ermorden Unschuldige und notleidende Menschen in Krisengebieten kämpfen jeden Tag um ihre Existenz. Pessimismus könnte uns übermannen, doch am Horizont ist ein hoffnungsvoller Lichtstrahl.

Um den Adventstagen die nötige Beachtung zu schenken, sollten wir uns bewusst dem kommerziellen Treiben, dem glühweingeschwängerten Trubel entziehen. Vielleicht gibt uns die Pandemie dazu die Chance, wenn das übliche jahrmarktliche Gelärme abgesagt ist. Advent und Weihnachten sind weit mehr als Reibach und Party.

Bleiben wir also Zuhause, genießen wir die Ruhe, die Zeit des Umdenkens, des Innehaltens, aber auch der Vorfreude auf ein einmaliges Ereignis, das den Lauf der Welt vor über 2000 Jahren entscheidend verändert hat – und lassen wir uns die leckere Weihnachtsgans schmecken.

Christine und Götz Lambert