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Kirche muss den Menschen nahe sein

Bild: Diakon Martin Huber vor dem Gotteshaus Mariä Himmelfahrt. Er möchte dazu beitragen, Kirche zu einem offenen und einladenden Haus zu machen. MB / Bild: Bissinger

Diakon Martin Huber hat seinen Dienst in der Pfarrgruppe Fehheim-Zwingenberg aufgenommen

Martin Huber ist ständiger Diakon und damit im geistlichen, karitativen sowie im sonderseelsorglichen Bereich tätig. Viele Jahre wirkte in der Pfarrei Pfarrei St. Bartholomäus Mörlenbach und Weiher. Jetzt zählt er fest zum pastoralen Team der Pfarrgruppe Fehlheim-Zwingenberg. Huber ist präsent, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. „Meine vordringlichste Aufgabe sehe ich darin, für die Menschen da zu sein“. Das Team um Pfarrer Äneas Opitek ist ihm nicht fremd, unter anderem durch Fortbildungen auf Dekanats oder Bistumsebene. Und auch Zwingenberg hatte der 1964 in Mainz geborene und dort aufgewachsene Katholik früh kennengelernt. Unter anderem sind ihm die Besuche in der Jugendherberge und die frischen Erlebnisse in der Kneiptretanlage in bester Erinnerung. Er freut sich auf das Wirken in der Pfarrgruppe. „Ich sehe hier viele konkrete Möglichkeiten, in der Verkündigung innovativ und den Menschen nahe tätig zu sein. Da möchte ich mich gerne einbringen.“, sagt er. Huber wurde nach Ausbildung zum Krankenpfleger und Logopäden sowie dem Studium der Theologie im Mai 2010 von Kardinal Karl Lehmann zum Diakon geweiht.

Inzwischen bringt er sich engagiert in das Gemeindeleben der Pfarrgruppe ein, denkt auch über die Kirchtürme vor Ort hinaus. Er ist Mitglied des Diakonenrates und Sprecher der Diakone in der Region Süd, zu dem die drei Bergsträßer Dekanate, Darmstadt und das Dekanat Erbach gehören.
Seit April 2015 zählt er zum Aufsichtsrat des Bezirkscaritasverbandes in Darmstadt. Er wurde zum geistlichen Beirat des Kreuzbundes, eine Organisation der Suchthilfe des Caritasverbandes, gewählt und seit rund 18 Jahren leitet er im Auftrag des Bistums Kurse für Lektoren und Kommunionhelfer im Bistum. Zehn Wochenstunden hält er sich für die Klinikseelsorge der Caritas-Suchtklinik „Schloss Falkenhof“ in Bensheim frei, die ihm viel bedeutet. In der Klinik hält er auch regelmäßig den Gottesdienst.

Verkündigung und Katechese sind die beiden Pfeiler, auf die der erfahrene Diakon setzt. Daher kümmert er sich in der Pfarrgruppe Fehlheim-Zwingenberg auch um die Erstkommunion, bei der er bewusst auf das Miteinander mit den Eltern setzt. Dabei plant er nicht nur übliche Vorbereitungstreffen mit den Kindern, sondern setzt auf die Gestaltung lebendiger Eltern-Kind-Kurse. „Die Weitergabe des Glaubens ist die Sache aller, nicht nur einiger Katechetinnen oder der Hauptamtlichen“, ist er ohnehin fest überzeugt. Im caritativen Bereich will er seine Erfahrungen und Möglichkeiten aus der Arbeit im Falkenhof mit einbringen und miteinander verknüpfen. Huber ist vom Bischof Peter Kohlgraf ausgerufenen pastoralen Weg überzeugt, der die Kirche für die nächsten Jahrzehnte gut aufstellen möchte . „Wir müssen die Ressourcen in der Kirche neu verteilen und vorerst darauf achten, wie unter anderen Bedingungen Glaube heute gelebt und weitergegeben werden kann.“ Martin Hubel bleibt trotz den vielen Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft grundsätzlich gelassen und trägt als „alter Mainzer Fanachter“ manches mit Humor. „Umbrüche geschehen und geschahen schon immer. Nur sind sie in den letzten Jahren immer stärker und vor allen Dingen schneller im Laufen.“ Kirche müsse gerade in diesen Unsicherheiten für die Menschen da sein, glaubt er. Krisenzeiten wie jetzt mit der aktuellen der Pandemie werde der Bedarf besonders deutlich. „Ich werde sehr viel von Menschen angesprochen, die Trost und Zuspruch brauchen, die Sorge haben, was geschieht. Ich versuche hier Wege zu finden, möglichst nah zu den Menschen zu kommen. Dazu brauche es Fantasie und Mut zu Neuem. So veröffentlichte Huber inzwischen mehrere Videoangebote im Internet und suchte Menschen unter Schutzabstand und mit Maske spontan an der Haustüre auf. Nicht ohne Wirkung, berichtet er. „Es wurde von den Menschen dankbar angenommen“.