Aktuelles Das geistliche Wort

Letztes Osterfest

Liebe Christinnen und Christen der Pfarrgruppe Fehlheim-Zwingenberg, liebe Freundinnen und Freunde der beiden Kirchengemeinden,

„Das Kreuz steht immer im Weg, wird Anstoß und Auftrag, damit am Ende das Leben siegt.“

Das Kreuz ist für mich persönlich ein sehr wichtiges Zeichen, nicht nur in der Fasten- oder Osterzeit. Aus diesem Grund möchte ich in meiner letzten Ausgabe „Zwischen den Brücken“ meine Gedanken zu diesem WUNDERvollen Symbol mit Ihnen teilen. Mit dem Kreuz, an dem Jesus starb, kann ich mich gut identifizieren.  Für mich steht es für Hoffnung und Leben. Wenn ich bete, stelle oder kniee ich mich vor ihm nieder. Jesus kennt die dunklen Seiten des Lebens. Dann aber bricht er die unüberwindbaren Grenzen des Todes und bringt neue Hoffnung, die besagt: „Mit Gott ist alles möglich!“.

Um den Hals trage ich eine Kette mit Kreuz. Es ist ein Zeichen, mit dem ich meinen Glauben an Christus zum Ausdruck bringen kann. An diesen Jesus Christus zu glauben, heißt auf sein Wort zu hören, ständig aufzubrechen und sich immer wieder neu von ihm rufen zu lassen. Glauben leben ist für mich gleichzusetzten mit Glücklich sein, Freude und Vertrauen schenken und empfangen, lachen und staunen, das Alltägliche erledigen und nach dem übernatürlichen, himmlischen Leben mit Gott zu greifen.  Meine Erfahrung sagt mir, dass die Verbindung zu Gott immer bestehen bleibt. Sie kann halten, stärken, helfen. Auf sie kann ich mich verlassen.

Das Osterfest 2022 wird mein letztes Ostern als Pfarrer der Pfarrgruppe Fehlheim-Zwingenberg sein. Somit sind Aufbrechen und Neuanfang zwei zentrale Schlagwörter, die mich auf dem Weg nach Ostern beschäftigen.

Es fällt mir nicht leicht, nach 14 Jahren Abschied von meiner Tätigkeit als Pfarrer in der Pfarrgruppe Fehlheim- Zwingenberg zu nehmen und neu aufzubrechen.  Ich fand in Fehlheim und Zwingenberg ein Zuhause und fühlte mich sehr wohl. Viele Menschen in meinen Gemeinden wurden zu Freunden. In meine Zeit in der Pfarrgruppe fielen die Kirchenrenovierungen beider Gotteshäuser und mehrere große Jubiläen: 100 Jahre Kirche in Zwingenberg mit Einweihung des neuen Altars sowie 175 Jahre Kirche in Fehlheim zusammen mit unserem neuen Bischof Dr. Peter Kohlgraf. Der Festgottesdienst zum Fest der Heiligen Familie, übertragen vom ZDF an Weihnachten 2021, gehört zu den vielen Highlights, die ich mit den Gemeinden auf die Beine stellen durfte. Eine große Dankbarkeit erfüllt mein Herz, wenn ich an diese Zeit zurückdenke.

Vor allem aber trage ich die Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen in meinem Herzen. Ich wurde von meinen Gemeinden sehr gut aufgenommen und durfte nach kurzer Zeit ein Teil von ihnen sein. Allen kleinen und großen Menschen in meinen zwei Pfarreien möchte ich für den gemeinsamen Glaubensweg, jede Freundlichkeit und jedes gemeinsame Lachen von ganzem Herzen Danke sagen. Mein besonderer Dank gilt meinem Pastoralteam, das sehr eng und vertrauensvoll mit mir arbeitete. Danke auch für die vielfältige Gremienarbeit. In den Gremien lernte ich Menschen kennen, die aus Überzeugung und mit vielen Ideen das Leben der Kirchengemeinden mitgestalteten, organsierten und bereicherten. Was wäre ein Pfarrer ohne seine Ministrantinnen und Ministranten? Es gab kaum einen Gottesdienst, bei dem ich alleine am Altar stand. Dank gilt allen Mädchen und Jungen für ihren Dienst am Altar, aber auch die kostbare gemeinsame Zeit bei Freizeiten, Fahrradtouren, Schneeballschlachten und auf der Eisbahn. Gerne begleitete ich Menschen und deren Familien auf dem Lebensweg mit all seinen Facetten: auf dem Weg zur Taufe, Erstkommunion, Firmung oder Trauung, in Krankheit, Trauer und Tod. Ich danke Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen. Dort, wo ich mit meinen Aufgaben nicht nachkam, tut es mir leid und ich möchte dafür, um Entschuldigung bitten. Gott braucht an vielen Stellen Werkezeuge, damit er in der Welt handeln kann. Die Zusage Gottes „Ich bin da“ nehme ich auf meinen weiteren Weg mit. Ende Mai wird sich entscheiden, wohin mich meine zukünftigen Wege führen und wo ich weiter als Seelsorger wirken kann. Über verschiedene Medienkanäle halte ich Sie gerne auf dem Laufenden.

Ende Juli finden zwei Abschiedsgottesdienste am Samstag, den 23. Juli um 17.00 Uhr in Fehlheim und am Sonntag, den 24.Juli um 10.30 Uhr in Zwingenberg statt. Schon heute lade ich Sie dazu herzlich ein.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich weiterhin eine gesegnete Fastenzeit und die Hoffnung auf einen immer wieder möglichen Neuanfang, nicht nur für uns, auch für die Menschen in der Ukraine.

Ihr Pfarrer Äneas Opitek