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Anstoßen auf eine gute Zeit an der Bergstraße

Pfarrer Äneas Opitek verabschiedet sich von seinen Gemeinden in Fehlheim und Zwingenberg

Bevor er seine liebgewonnene Bergstraße verlässt, greift Pfarrer Äneas Opitek zu einem Glas Wein und stößt auf eine gute Zeit an, die er hier verbringen konnte. Als Fremder kam er 2004 zunächst als Kaplan nach Bensheim und erinnert sich an seine erste Predigtaussage: „Ich fühle mich wie ein Affe im Zoo, alle kennen dich und ich kenne niemand“. Heute ist Opitek an der hessischen Bergstraße wahrlich kein Unbekannter und kennt selbst unzählige Menschen, die hier leben. „Es hat mir Freude gemacht, Menschen kennenzulernen und sie oft viele Jahre zu begleiten, einfach mit ihnen zu gehen“, resümiert er. So konnte er inzwischen auch viele seiner einstigen Ministranten trauen oder deren Kinder taufen. Beim Zwingenberger Weinfest mischte er sich kontaktfreudig wie immer noch unter die Leute, beim kommenden Winzerfest in Bensheim wird er vielen fehlen. Seine neue Aufgabe hat Opitek im bayrischen Pastoralraum Freystadt gefunden. In der Oberpfalz ist er ab September mit einem kleinen Pfarrerteam für sechs Pfarreien und 18 Kirchen zuständig, darunter auch die bekannte Wallfahrtskirche „Maria Hilf“.

„Ich bin traurig von hier zu gehen, aber ich verabschiede mich nicht für immer“, so Opitek, der darauf setzt, dass Gott immer für Überraschungen gut ist. Und zwischendurch, so verspricht er, wird er die „hessischen Gefilde“ immer wieder besuchen. Die Menschen hier seien ihm ans Herz gewachsen.  Dazu habe er nicht nur die besonderen Traditionen, auch regionale Speisen wie Kochkäse, Grüne Soße bis zum Rippchen mit Kraut schätzen gelernt – selbstverständlich auch die edlen Tropfen der Bergstraße oder den Odenwälder Äppelwoi. „Bensheim und Zwingenberg haben ein großes Potenzial sowohl auf politsicher und wirtschaftlicher Ebene, vor allem auch als Kirche, ist er mit Blick in die Zukunft überzeugt. Hier bestünden Gemeinden mit vielen Menschen, die mit ganzem Herzen bei der Sache seien. Er selbst habe vor Ort seelsorgerlich vieles lernen und einiges Neues selbst ausprobieren können. Gerade junge Menschen liegen ihm sehr am Herzen, die Feier lebendiger Gottesdienste oder auch die Ökumene. Opitek will möglichst viele Kontakte, die er innerhalb des kirchlichen Raums, aber auch im Bereich der Vereine und der Politik knüpfen konnte, dann auch weiter pflegen. „Freundschaft beschränkt sich eben nicht auf ein paar Kilometer. Wahre Freundschaft geht von Herzen zu Herzen“. Und immer wieder, so verspricht er, will er die zweieinhalb Stunden Fahrt von Freystadt an die Bergstraße gerne auf sich nehmen.

Am Wochenende verabschiedet sich Äneas Opitek von seinen Gemeinden in Zwingenberg und Fehlheim. Am Samstag, 23. Juli, um 17 Uhr findet in der Kirche St. Bartholomäus ein Gottesdienst mit Verabschiedung statt, am Sonntag, 24. Juli, 10.30 Uhr dann ein Gottesdienst in der Zwingenberger Kirche „Mariae Himmelfahrt“. Auch wenn sich beiden Feiern Empfänge anschließen, um ihm „Ade“ zu sagen, schränkt Opitek ein: „Ich werde leider nicht mit allen sprechen können, freue mich aber den ein oder die andere noch einmal zu sehen“. Vielleicht bestehe zumindest die Möglichkeit, mit ihm auf seine persönliche Zukunft und der Gemeinden, den er nun fehlen wird, mit anzustoßen.

Äneas Opitek kam 2004 als Kaplan nach Bensheim. Im Juli 2008 übernahm er die Pfarrei katholische Pfarrei Mariae Himmelfahrt in Zwingenberg, 2010 dann auch die Pfarrei St. Bartholomäus in Fehlheim. Von 2018 bis 2022 war er stellvertretender Dekan des inzwischen aufgelösten Dekanates Bergstraße-Mitte.